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Vorweg möchte ich sagen, dass es unterschiedliche Kategorisierungen von Künstlicher Intelligenz gibt. Auch die Bezeichnung für die Arten variiert. Wissenschaftlich gesehen vielleicht nicht, aber dies ist kein Blog für Wissenschaftler, sondern für den Alltagsgebrauch gemacht.
Die Arten der Künstlichen Intelligenz werden meist als schwache KI oder starke künstliche Intelligenz bezeichnet. Hinzu kommt oftmals noch der Begriff der „künstlichen Superintelligenz“, wobei es diese nur in der Theorie gibt.
(Letzte Aktualisierung: 19.06.24)Inhaltsverzeichnis
Schwache KI | Reaktive KI | Lernende KI | Starke KI | Theorie des Geistes | Super-KI | ChatGPT | Kommentare
Eine schwache künstliche Intelligenz ist auf eine bestimmte Aufgabe oder ein bestimmtes Problem spezialisiert. Beispiele sind das Erkennen von Sprache, das Spielen von Schach oder das Autofahren. Diese Art der KI arbeitet normalerweise nach vordefinierten Regeln oder Algorithmen, die uns helfen, Entscheidungen auf der Grundlage von Daten oder Mustern zu treffen.
Die schwache KI weist kein bewusstes Denken auf. Im Gegensatz zur starken KI.
Ich habe diese grobe Einteilung noch etwas ausführlicher erklärt und in weitere Kategorien eingeordnet:
Starke künstliche Intelligenz (engl.: strong AI oder artificial general intelligence) bezeichnet Systeme, die eine allgemeine Intelligenz entwickeln können. Sie sollen in der Lage sein, menschenähnliche Fähigkeiten wie Lernen, Problemlösung und Entscheidungsfindung zu erlernen und anzuwenden.
Eine starke Intelligenz gibt es bis jetzt noch nicht. Die Künstliche Intelligenz wird fortlaufend weiter entwickelt und es gibt ein paar Beispiele, die wie starke Intelligenz anmuten. Sie sind es aber nicht.
Zum Beispiel GPT-4 von OpenAI. Das ist ein fortschrittlicher Sprachprozessor, der in der Lage ist, menschenähnliche Texte zu generieren und in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren. Es ist ein Beispiel für die Fähigkeit von KIs, menschliche Sprache und Kontext zu „verstehen“ - oder zumindest so zu simulieren.
Es gibt Roboter auf dem Markt, die fortschrittliche KI-Technologie nutzen, um komplexe Aufgaben zu lösen. Ein Beispiel ist der „Atlas-Roboter“, der in der Lage ist, menschenähnliche Bewegungen auszuführen und sich in unebenem Gelände zu bewegen. Das kannst du gut in einem ➥ Youtube Video anschauen.
Vorweg: eine künstliche Superintelligenz gibt es nicht. Sie ist ein theoretisches Konstrukt, die sowohl quantitativ als auch qualitativ die menschliche Intelligenz bei weitem übertrifft. Eine künstliche Superintelligenz könnte in der Lage sein, komplexe Probleme zu lösen, die für unsere Intelligenz unüberwindbar sind. Die Super-KI ist in der Lage, ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern und zu erweitern. Sie wäre selbstbewusst, kreativ und würde bewusst handeln. Sie würde Entscheidungen treffen, die für die Menschheit weitreichende Konsequenzen haben könnte. Die Super-KI wird daher oftmals als ein potenziell existenzielles Risiko angesehen.
In Filmen können wir diese Superintelligenz schon sehen. Der Film „2001: Odyssee im Weltraum“ stammt aus dem letzten Jahrtausend. In diesem Science-Fiction-Klassiker entwickelt ein Computer namens HAL 9000 eine künstliche Superintelligenz und wird zur Hauptbedrohung für die menschlichen Astronauten an Bord des Raumschiffs. Andere Filmbeispiele sind: Matrix oder Ex Machina. Ich sehe gern die Filmstaffeln von Black Mirror. Viele Folgen drehen sich um die künstliche Intelligenz. Meist enden sie tragisch.
Diese Art von KI reagiert nur auf die direkte Umgebung und kann keine Erinnerungen oder Erfahrungen speichern. Sie kann nur aufgrund der aktuellen Eingabe eine Aktion ausführen. Beispiele dafür sind:
Spielautomaten: Spielautomaten sind ein klassisches Beispiel für reaktive KI. Sie reagieren auf die Eingabe durch den Spieler (z.B. Drücken eines Knopfes) und generieren ein zufälliges Ergebnis basierend auf den internen Regeln des Spiels.
Sprachassistenten wie Siri und Alexa können als reaktive KI betrachtet werden, da sie auf die gesprochene Eingabe des Benutzers reagieren und eine vorprogrammierte Antwort generieren. Da die Übergänge fließend sind, werden sie oft auch der nächsten KI-Art zugeordnet.
Industrieroboter können als reaktive KI betrachtet werden, da sie auf externe Sensoren und Eingaben reagieren, um ihre Bewegungen und Aktionen zu steuern. Sie werden beispielsweise in der Automobilproduktion eingesetzt, um Schweiß- oder Schneidvorgänge durchzuführen.
Diese Anwendungen von reaktiver KI sind auf bestimmte, klar definierte Aufgaben beschränkt und können keine Erfahrungen speichern oder aus der Vergangenheit lernen.
Diese KI kann auf frühere Erfahrungen und Erinnerungen zurückgreifen, um Entscheidungen zu treffen. Sie kann jedoch nur auf begrenzte Informationen zugreifen und kann nicht aus vergangenen Fehlern lernen. Hier ein paar Beispiele:
Verkehrsprognose: Verkehrsprognose-Apps verwenden Algorithmen mit begrenzter Erinnerung, um Vorhersagen über den Verkehr zu treffen und dir die beste Route zu deinem Ziel zu empfehlen. Die KI kann dabei nur auf eine begrenzte Anzahl von historischen Daten zugreifen, um die Vorhersagegenauigkeit zu verbessern.
Spam-Filter: Dein E-Mail-Provider verwendet möglicherweise einen Spam-Filter-Algorithmus, um unerwünschte E-Mails herauszufiltern. Der Algorithmus kann nur auf eine begrenzte Anzahl von vorherigen E-Mails zugreifen, um zu entscheiden, ob eine E-Mail als Spam eingestuft werden soll oder nicht.
Empfehlungssysteme wie Netflix, Spotify oder Amazon verwenden Lernende Künstliche Intelligenz mit begrenzter Erinnerung, um personalisierte Vorschläge für Filme, Musik oder Produkte zu machen. Sie können sich an das Verhalten und die Bewertungen der Nutzer erinnern und ihre Modelle ständig aktualisieren.
Weitere Beispiele sind selbstfahrende Autos, digitale Assistenten, Spracherkennung, verschiedenste medizinische Anwendungen und vieles mehr.
Diese Art der KI wird auch oft Theory of Mind (Theorie des Geistes) genannt und wird in der Lage sein, sich in andere Personen hinein zu versetzen und deren Gedanken, Emotionen und Überzeugungen zu berücksichtigen. Sie passt dabei die eigenen Handlungen entsprechend an. Die KI gehört zur Art der starken KI.
Es gibt bisher keine konkreten Beispiele für solche KI-Systeme, sondern nur Vermutungen und Spekulationen. Die Entwicklung der „Künstlichen Intelligenz Theory of Mind“ ist ein entscheidender Schritt, der diese Art der künstlichen Intelligenz ermöglicht, mit Menschen auf eine natürliche und effektive Weise zu interagieren.
Man könnte jetzt denken, das kann ein Chatbot wie ChatGPT schon. Das ist aber nicht der Fall. ChatGPT ist ein Sprachmodell und kann die menschlichen Emotionen nicht erkennen und seine Antworten entsprechend anpassen. Auch wenn es manchmal so scheint.
ChatGPT ist eine Form der „generativen künstlicher Intelligenz“. Auch wenn es den Anschein hat, als könnte diese KI ein Bewusstsein haben, so ist das nicht der Fall.
ChatGPT ist ein Chatbot, der auf maschinellem Lernen basiert und auf große Mengen an Texten trainiert wurde. Er nutzt ein neuronales Netzwerk, um menschenähnliche Antworten auf Fragen zu generieren. Das Modell wurde mit einer enormen Menge an Texten trainiert und kann daher auf eine Vielzahl von Themen reagieren. Es gibt jedoch auch Grenzen und Einschränkungen. Mehr zu dem Thema in meinem Artikel „Künstliche Intelligenz und Chat“.
ChatGPT gehört daher zu der schwachen künstlichen Intelligenz. Genauer gesagt zur lernenden künstlichen Intelligenz mit begrenzter Erinnerung.
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vor 1 Jahren
Sie haben HAL9000 als künstliche Superintelligenz angesetzt, was ich nach Ihren eigenen Definitionen etwas schwammig finde. HAL ist nicht von sich aus in der Lage, komplexere Probleme zu lösen, als das menschliche Gehirn. Was HAL entwickelt ist ein Bewusstsein und eine Moral, was die KI in diesem Fall auf dieselbe Stufe stellt wie das menschliche Gehirn. Damit ist HAL eigentlich doch erst auf der Stufe einer starken KI angelangt. Auch die Trennung zwischen sich selbst bewusst und selbstbewusst ist ein wenig willkürlich - nein, eigentlich im Grundsatz falsch - sich selbst bewusst und selbstbewusst bezeichnen ja dasselbe Phänomen
Burkhard
vor 1 Jahren
Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich habe den Abschnitt etwas geändert und die gängige Formulierung Theory of Mind genommen und noch ein paar Formulierungen geändert. Jetzt müsste der Unterschied deutlicher sein.